Auschwitz-Prozess vor genau 50 Jahren: Ärzte und Zahnärzte auf der Anklagebank

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Auschwitz ist ein Symbol für die Schreckensdiktatur der Nationalsozialisten: Verfolgung, Vergasung – und Verschleierung des Massenmords. Auch Ärzte zählten zu den Tätern. Heute vor genau 50 Jahren kommt es deswegen zum Prozess – doch kaum einer will es gewesen sein.(,,,)Angeklagt sind 22 SS-Angehörige des Konzentrationslagers Auschwitz, denen die Staatsanwaltschaft Mord und Beihilfe zum Mord vorwirft.

Neben Angehörigen der Lager-Gestapo und des KZ-Wachdienstes sitzen auch zwei Zahnärzte, ein Apotheker, vier Sanitätsdienstgrade (Krankenpfleger) und ein Funktionshäftling auf der Anklagebank.

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Alle Angeklagte plädieren für nicht schuldig

Trotz der erdrückenden Indizien erklären sich alle 22 Angeklagten für nicht schuldig. Offenbar bauen sie darauf, dass ihnen – 18 Jahre nach Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz – eine persönliche Schuld schwer nachzuweisen sein wird. Von den Gräueln im Lager wollen die meisten nichts mitbekommen haben. Andere berufen sich auf den Befehlsnotstand und beteuern, das Leid der Häftlinge, wo immer es ging, gelindert zu haben.

SS-Zahnarzt Dr. Willy Frank etwa nennt das Geschehen in Auschwitz ein “Unrecht”, ja ein “Verbrechen”; aber woher das Gold stammte, das in der Kommandantur-Zahnstation eingeschmolzen wurde, habe er nicht gewusst. Sein Zahnarzt-Kollege Dr. Willi Schatz bezeichnet den Dienst auf der Rampe als “Missbrauch”, selektiert habe er selbst aber nicht.

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