Das Krankenhaus liegt in einem Seitenwinkel des Kathmandu-Tals, 20 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kathmandu in der Nähe der kleinen Ortschaft Sanku. Das Hospital dort wurde 1996 als medizinisches Hilfsprojekt für Plastische Chirurgie des gemeinnützigen Vereins Interplast Germany in Kooperation mit dem nepalisischen Partner Sushma Koirala Memorial Trust gegründetund 1997 in Betrieb genommen. Es trägt sich fast ausschließlich aus privaten Geld- und Sachspenden, die überwiegend aus Deutschland kommen.
„Ganz wesentlich ist aber auch der ehrenamtliche Einsatz vieler engagierter Ärzte und Helfer“, sagt Dr. Hornemann. Die medizinische Leitung des Hospitals liegt seit 2009 in den Händen eines nepalesischen Facharztes. Für die wissenschaftliche und medizinische Weiterbildung sorgen regelmäßig im Hospital weilende Ärzte und Zahnärzte aus Deutschland.
Nepal gehört zu den 13 ärmsten Ländern der Welt. Pro Einwohner bringt das nepalesische Gesundheitswesen gerade mal 14 Euro im Jahr auf. Krankenversicherungen sind völlig unbekannt. Und eine Basisversorgung gibt es allenfalls in den größeren Zentren. „Deshalb werden wir im Hinterland auch sogenannte Zahn-Camps errichten, um die ländliche Bevölkerung zu versorgen“, berichtet Hornemann. Was ihn dort erwartet, weiß er nicht genau. „Wahrscheinlich viele eitrige Abszesse, Fehlbildungen wie Lippenkiefergaumenspalten oder Brandverletzungen. In Nepal wird fast nur am offenen Feuer gekocht. Da gibt es häufig Unglücksfälle mit Verbrennungen im Gesicht.“
Tochter Cathérine hat sich im Internet, in Büchern und auch durch die Erzählungen von Nepal-Reisenden über Land und Leute informiert. „Die Emanzipation der Frau ist dort noch nicht sehr weit. In ländlichen Gegenden küssen Frauen ihren Männern noch die Füße, wenn die abends nach Hause kommen“, lacht sie.
Während ihres Aufenthaltes in Nepal wollen der Rheiner Zahnarzt und seine Tochter so viel wie möglich von der nepalesischen Kultur in sich aufnehmen. „Durch den direkten Kontakt mit den Menschen bekommt man ja ganz andere Einblicke als ein Tourist“, so Hornemann. Und schon jetzt ist er sich sicher: „Das ist zwar mein erster, aber bestimmt nicht mein letzter Einsatz für „Zahnärzte ohne Grenzen“.
Tags: "Zahnärzte ohne Grenzen"
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