Zahnarztbesuch beginnt mit einer Odyssee

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schreibt die Freie Presse Zwickau:

Auf der B 173 zwischen Zwickauer und Mülsener Flur rollt der Verkehr wieder flüssig, seit die neue Brücke an der Lippoldsruhe über die neue Staatsstraße 286 freigegeben wurde. Während des Brückenbaus machte die B 173 als offizielle Baustellenumfahrung einen Bogen. Jetzt ist diese Schikane gesperrt. Aber genau von dieser Umfahrung aus zweigte bisher die Zufahrt zur Zahnarztpraxis von Sigrid und Peter Wagner ab.

Das etwas abgelegene Haus Äußere Dresdner Straße 50 ist jetzt nur noch über die Vettermannstraße und das Gelände des ehemaligen Viererschachts zu erreichen. „Da braucht man zurzeit aber eine Wünschelrute“, witzelt Wagner. Anlieger dürfen den Zwangspfeil zum Linksabbiegen und die Vollsperrscheibe an der Schachtzufahrt ignorieren. Dort steht inzwischen ein Schild „Zufahrt bis Zahnarztpraxis frei“. Aber erst einmal bis dorthin kommen. „Patienten, die uns regelmäßig besuchen, finden den Weg. Aber wir haben auch Bereitschaftsdienst. Notfallpatienten müssen hier im Dunkeln mit Sicherheit lange suchen.“

Peter Wagner wollte Abhilfe schaffen und fühlte den Ämtern auf den Zahn. „Was spricht dagegen, einen der Pylone wegzunehmen und die Umfahrung wieder als Bedarfszufahrt zu öffnen, so wie es vor dem Bau der Brücke war?“

Angelika Janz, die zuständige Bauleiterin vom Straßenbauamt Zwickau, klärt auf: „Diese Straße wird es künftig nicht mehr geben. Der gesamte Bereich wird völlig umgestaltet. Wo jetzt noch die Vettermannstraße an der Ampelkreuzung an die B 173 anbindet, gibt es künftig nur noch einen Fußweg zwischen B 173 und neuer Vettermannstraße. Die Bushaltestelle wird sich dann im Bereich der heutigen Ampelkreuzung befinden. Die künftige Freitagstraße sowie die Vettermannstraße werden mit einem Knotenpunkt, etwa in Höhe des ehemaligen Baukombinates, verbunden.“ Danach ändern sich die Zuständigkeiten der Ämter. Weil derzeit das Straßenbauamt dort bauen lässt, die Fluren aber der Stadt Zwickau und der Gemeinde Mülsen gehören, bekam es Zahnarzt Peter Wagner gleich mit drei Behörden zu tun.

Der stellvertretende Bauamtsleiter von Mülsen, Christfried Kluge, sieht keine Hinderungsgründe, später einmal Hinweisschilder für die Zahnarztpraxis an der künftigen Vettermannstraße aufzustellen. Ebenso sieht Andreas Pestel vom Straßenverwaltungs- und Tiefbauamt der Stadt Zwickau für seinen Verantwortungsbereich keine Probleme. „Die Zuständigkeiten werden im Laufe dieses Jahres sowieso noch einmal wechseln, sobald der Knotenpunkt gebaut ist. Wenn es dann einen Antrag zum Aufstellen von Hinweisschildern gibt, wird es problemlos eine Genehmigung geben.“

Derzeit ist jedoch noch immer das Straßenbauamt Zwickau zuständig. Für Leute, die mit dem Bus kommen, soll inzwischen Abhilfe geschaffen sein. „Wir haben insgesamt vier Schilder in Auftrag gegeben. Eines davon weist an der Bushaltestelle auf den Fußweg zur Praxis hin. Das war auch nötig“, räumt Angelika Janz ein. „Manche Leute sind gleich mal quer durch das Baufeld gelaufen.“ Nur mit einem Schild direkt an der B 173 scheint man sich beim Straßenbauamt noch schwer zu tun. Patienten, die aus Richtung Zwickau mit dem Auto zur Praxis anreisen, müssen weiterhin suchen.

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